Eher den Tod als in der Knechtschaft leben *

29. Mai 2022, Sarnen

Seit Herbst 2021 gab es keinen begründeten Zweifel, dass Putin den schon 2014 begonnenen Krieg gegen die Ukraine fortsetzen wird. Am 24.02.2022 war es so weit. Der einzige Unterschied zwischen dem Terroristen Bin Laden und Putin besteht darin, dass sich Putin als Diktator vorgängig Russland unter den Nagel riss und deshalb zum amtlich anerkannten Kriegsverbrecher wurde. Exponentinnen und Exponenten bei Radio und Fernsehen und viele Politikerinnen und Politiker behaupten trotz eindeutiger Zeichen und wider besseres Wissen, niemand hätte diesen Krieg vorausgesehen, und neigen dazu, ihre Berichterstattung zu verharmlosen und einzuschränken. Viele Politikerinnen und Politiker haben wegen Unfähigkeit, Feigheit, aber auch aus egoistischen Gründen alle Alarmzeichen ignoriert. Nach anfänglicher, grosser Entrüstung ist nun neu eine Tendenz erkennbar, die an der Entschiedenheit der Politik, unsere Freiheit und die der Ukraine zu verteidigen, zweifeln lässt. Dieses Abbröckeln der anfänglich vollmundig abgegebenen Versprechen zu Gunsten der Ukraine, scheint das Ziel zu haben, das Volk, welches die Verschiebung der Macht von Freiheit zu Unfreiheit unter grossem Frust schluckt, verdrängen und vergessen zu lassen. Einige unserer Mächtigen, die zum Teil sogar das Wort «Krieg» vermeiden, um dem Kreml gefällig zu sein, sondieren und sortieren ihre Geschäfte neu, um sich den von ihnen vermuteten, zukünftigen Machtverhältnissen anzupassen. Wirtschaft verhält sich eben wie das Wasser. Sie politisiert nicht für das Volk, sondern fliesst dorthin, wo der Widerstand am geringsten ist. Den Einflussreichen und den staatlich Bezahlten ist es egal, ob das allgemeine Volk unterdrückt und seiner Freiheit beraubt wird.

Als Volk müssen wir diesem Fatalismus unseren gesamten moralischen und zivilen Widerstand entgegensetzen. Das Konzert (siehe parkhotel-langenthal.ch) vom 09. Juni 2022 mit aus der Ukraine anreisenden Künstlern und Schweizer Musikern soll Mut machen, nicht zu verzagen und weiter für die Unabhängigkeit der Ukraine einzustehen. Dies wird auch ein Zeichen sein für mutige Politikerinnen und Politiker, sich voll für die jetzigen Bedürfnisse der Ukraine und somit auch für unsere Freiheit einzusetzen. Der Konzertabend wird in seiner Ausstrahlung und Wirkung ein Weckruf sein, wie Verdis Gefangenenchor im «Nabucco», der uns nicht nur in seinen Bann zieht, sondern auch seelischen, emotionalen Aufschrei für die Freiheit, Gerechtigkeit und schlussendlich Frieden für alle verlangt. Kommen Sie und bekennen Sie Farbe.

Adrian Gasser

*Dieser Schwur steht für jede Schweizerin und jeden Schweizer, moralisch verpflichtend, im Bundesbrief von 1291.